St. Marienkirche

Die Stadtkirche St. Marien zu Bernau

1519 - 2019

Zur Geschichte und Architektur der Marien Kirche

Die St. Marien Kirche ist das geschichtlich bedeutendste Gebäude der Stadt Bernau. Ihre heutige Gestalt erlangte sie durch eine im 14. Jahrhundert beginnende, zweihundert Jahre andauernde Bautätigkeit. Eine Inschrift im Gewölbe über der Kanzel nennt das Jahr 1519 als Abschluss der Bautätigkeit. Seit der Zeit hat die Kirche die jetzige Form als vierschiffige Hallenkirche mit Chorumgang. Die Marien Kirche hatte als Vorgängerbau eine romanische, später gotisch veränderte Basilika. Bei Ausgrabungen im Hochaltarbereich konnte das Fundament eines Apsiskranzes nachgewiesen werden. Die ehemalige Basilika hatte bereits die Ausmaße der heutigen Kirche. Apsiskranz und das Feldsteinmauerwerk sind um das Jahr 1280 entstanden. Im Dachgeschoss sind noch der Giebelansatz und die Obergadenfenster der alten Basilika zu sehen. 

Die aus Granitquadern gebaute Doppelturmanlage musste im 19. Jahrhundert wegen Auffälligkeit abgetragen werden und 1846 durch den jetzigen Turm des Baumeisters Julius Manger von der Berliner Bauakademie ersetzt. Das Gewölbe unterscheidet sich in den einzelnen Bauabschnitten. Im Mittelschiff ein einheitliches Sternnetz, in den nördlichen Seitenschiffen Sternmuster in drei verschiedenen Ausführungen und im südlichen Seitenschiff ein sehr dekoratives Netzmuster. Im Altarraum und im Umgangschor Kreuzrippengewölbe nach Vorbildern der Altmark.


Seit 1975 wurden Außenhaut, Dachstuhl, Dach, Turm Mauerwerk und Fenster restauriert. Bei der Erneuerung des Innenraums wurde die farbliche Gesamtraumfassung von 1519 wiederhergestellt. Das großformatige Doppelstrich-Fugennetz symbolisiert die biblische Vision der “Neuen Stadt”, das “Himmlische Jerusalem”. Der Schmuckreichtum wird im Gewölbe des Hochaltars besonders deutlich. Die starke farbige Gestaltung der Kapitelzonen, sowie der südlichen Vorhalle, sind überraschende Entdeckungen der Restaurierung.

Der Text ist der ehemaligen Homepage www.bernaustmarien.de entnommen.

Virtueller Kunstwerke-Rundgang durch unsere Kirche

Zur Darstellung der Kunstwerke, klicken Sie auf die blau markierten Links.

1. Baldachinmadonna um 1515

2. Gedenktafel Gustav Adolf von Schweden 1884

3. Kleiner Altar um 1480

4. Triumphkreuzbalken mit Kruzifix, Maria und Johannes und Figur Jakobus d. Ä. um 1480

5. Kanzel, Stiftung des Rates der Stadt von 1606 mit wiederverwendeten mittelalterlichen Schnitzfiguren

6. Hölzerne Taufe mit Becken und Krone, 1606

7. Zwei Leuchterengel um 1515, Teile eines ehemaligen Altares

8. Fresko „Gutes und schlechtes Gebet″ um 1500

9. Südkapelle zweigeschossig, unten Grabsteine und Totengedenktafeln oben Mönchschor

10. Epitaphe im Chorumgang für Bernauer Bürger aus dem 16. und 17. Jh. u. a. das Schultheiß-Epitaph von Paulus Praetorius für seinen Vater.
„Christus als Sieger über Sünde und Tod″.

11. Pastorenbildnisse und Grabsteine

12. Modell der Berliner Lutherdenkmals 1887

13. Altarweiheinschrift 1479, entdeckt 1988

14. mehrere Altarblöcke von ehemaligen Nebenaltären im Chorumgang

15. Nordkapelle, zweigeschossig unten: Sakristei, oben: Schülerchor

16. Sakramentshaus um 1480 mit Sakramentsschrank, Anfang 15. Jh. Fresken: oben „Gregorsmesse″, darunter „Schweißtuch der Veronika″, in der Seitennische „Schmerzensmann″ Malereien auf den äußeren Türblättern: Christuskind über dem Kelch, Maria als Mater dolorosa, Petrus und Paulus

17. Hochalter um 1515, dreifach wandelbar,
Festtagsseite mit Holzskulpturen

18. Sandsteintaufe in Pokalform, spätromanisch

19. Chorgestühl, gotisch 15./16. Jh.

20. Christus am Ölberg, Steinrelief um 1480

21. Diakonatsgestühl, 17. Jh.

22. Tuchmacher-, Schuster-/ Knechtechor 1614 mit 74 Bildtafeln zu Geschichten aus dem Alten Testament

23. Wandbild des Hl. Christophorus mit Eremiten, frühes 15. Jh.
Farbiges Palmettenmuster als Hinweis auf frühere Ausmalung des Nordschiffes

24. Teile des Prospektes der Schererorgel von 1573

25. Orgelempore, Orgelprospekt 19. Jh. der Firma Sauer Frankfurt/O.
Jetzige Orgel der Firma Voigt, Bad Liebenwerda 1989

26. Bürgerempore, errichtet 1710

27. Sitzlaube (ehemaliger Beichtstuhl?)

28. ev. Beichtstuhl 1729

29. Totenkronen 18./19. Jh.

30. Bürgermeistergestühl mit vier Sitzen, Ende 16. Jh.

31. Schildbögen der romanischen und gotischen Basilika, um 2015 entdeckte Reste einer Mauerschalentreppe als Zugang zum Westriegel des basilikalen Vorgängerbaus
 

Fotos: Marc Steinheisser & Ewald Nentwig

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