Im 13. Jahrhundert, etwa 1240, ist diese Feldsteinkirche in Ladeburg entstanden. Der Turm der Kirche, in Holzbauweise, lag bis zum 19. Jahrhundert über dem Feldsteingewölbe (Wandstärke 170cm) auf der östlichen Seite der Kirche.
In Brandenburg galt die Regel „Altar im Osten, Turm im Westen“. Die „falsche“ Anordnung des Turms brachte dem Dorf den Spottnamen „Verkehrt-Ladeburg“ ein. Die fünfseitige Apsis und das frühgotische Portal sind Zeugen des ursprünglichen Kirchenbaus.
Der Kalkstein des Portals stammt aus Rüdersdorf. Die um den Spitzbogen des Portals befindliche lateinische Inschrift „AVE MARIA GRATIA PLENA“ ist in gotischen Majuskeln ausgeführt. Der Satz ist der Anfang eines beliebten Gebets an die Jungfrau Maria („Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade“)
Das große Kirchenschiff hat eine geringere Mauerstärke. Durch dendrochronologische Datierung des Gebälks, wurde festgestellt, dass der Dachstuhl in der jetzigen Form 1418 errichtet wurde. Möglicherweise war das der 2. Bauabschnitt, der aus der Kirche, in der Größe einer Kapelle, eine stattliche Kirche werden ließ.
Entstehung restaurierter Dachstuhl
Ausgemalte Kirche
Im 18. und 19. Jahrhundert wird berichtet, dass Stürme den mächtigen Holzturm mehrfach beschädigt und Teile des Turms heruntergeworfen haben. So entschloss man sich zum Umbau:
Der alte Holzturm auf der Ostseite wurde abgerissen; der Chor erhielt stattdessen ein einfaches Satteldach. Auch der Westgiebel wurde abgerissen und neu hochgezogen. Zugleich erhielt die Kirche einen neuen Turm aus Ladeburger Ziegeln an der „richtigen“ Seite und einen Anbau, der die damalige Heizung aufnahm.
Die Fenster der Kirche wurden verbreitert und mit rotem Ziegel gefasst. Kirchweihfest war am 18.12.1853. Auch der Innenraum wurde neu gestaltet durch Ausmalung, passendes Altarbild, neue Kronleuchter und Wandleuchter und eine neue Bibel (gedruckt 1848).
1945 wurde die Kirchturmspitze herunter geschossen. Der Kirchturm erhielt ersatzweise das jetzige kleine Satteldach. Auch Ausmalung, Gestühl, Kanzel und Empore sind durch das defekte Dach nach dem Krieg mit der Folge großer Feuchtigkeitsschäden nicht zu retten gewesen und mussten entfernt werden (1975). Der Abriss ist in Bildern dokumentiert.
Die Bronzeglocken, die seit 1850 im Turm hingen, wurden zu Kriegszwecken im 1. Weltkrieg abgenommen. Zwei stählernde Glocken wurden als Ersatz in den zwanziger Jahren aufgehängt. Die größere Glocke hatte nach dem Beschuss des Turms 1945 einen Sprung und konnte, dank zahlreicher Spenden, im Jahr 2010 wieder durch eine Bronzeglocke ersetzt werden. Täglich um 12:00 und um 18:00 Uhr kann jedermann das interessante Zusammenklingen der Glocken mit sehr unterschiedlicher Klangfarbe hören.
Text und Fotos sind dem Internetauftritt des Fördervereins Dorfkirche Ladeburg eV. entnommen.